SPIEL Jaap Achterberg // REGIE Klaus Henner Russius
Textbearbeitung Achterberg//Russius
Koproduktion Jaap Achterberg und Theater Stadelhofen Zürich
Premiere 2003
In dieser Novelle von Balzac aus dem Jahre 1844 wird ein Heimkehrerschicksal gezeichnet, mit dem der "unbehauste Mensch" des 20. Jahrhunderts erstaunlich modern vorweggenommen wird. Oberst Chabert ist der Vorläufer von Borcherts Beckmann in «Draußen vor der Tür».
Viele Wege führen zum Tod. Wieder ins Leben zurück nur ein einziger, und der geht über Berge von Akten. Jaap Achterberg erzählt die traurige Geschichte vom Obersten Chabert und dessen Kampf gegen Bürokratie und menschliche Niedertracht.
Chabert, Oberst im Napoleonischen Heer, stirbt in der Schlacht bei Preussisch Eylau 1807 einen heldenhaften Tod. Oder doch nicht? Schwer verwundet, wird er in einem Massengrab beigesetzt. Unter entsetzlichen Qualen weiss er sich aus dem Grab zu befreien. Nach vielen Jahren des Umherirrens findet er schliesslich den Weg nach Hause, nach Paris, zurück. Aber niemand glaubt an seine Existenz. Seine Frau ist inzwischen anderweitig liiert und will nichts mehr von ihm wissen. Geld und Güter wurden ihm aberkannt. Mit Hilfe eines jungen, ehrgeizigen Anwalts versucht Chabert, zu seiner ihm zustehenden Existenz zurück zu finden. Vergebens. Er endet als - vordergründig - einfältiger Tattergreis im Armenasyl.
PRESSESTIMMEN
Was Achterberg im kleinen, intimen Saal der Klibühni
auf die Bühne brachte, war ein eindrückliches, bewegendes Beispiel für schauspielerisches Ausnahmekönnen.
Die Südostschweiz, 21.11.05
Meisterhaft gelang es dem Schauspieler, ein Stück Weltliteratur
in die Gegenwart nach Frick zu holen.
Fesselnd dargestellt bis zur allerletzten Minute.
Aargauer Zeitung, 03.10.05
Balzacs präzise und wortreiche Sprache kommt aus
Achterbergs Mund, als hätte Achterberg sie selbst erfunden.
Berner Rundschau – MLZ, 19.03.05
Erzähltheater vom Feinsten.
Achterberg gelingt es mit seinem Spiel, dass den Zuschauern im Burgbachkeller hörbar der Atem stockt, wenn seine traurige Hauptfigur ein zweites Mal ins Verderben gleitet.
Neue Zuger Zeitung, 25.10.04
Und genau ist auch das Spiel von Jaap Achterberg
in Klaus Henner Russius' Regie. Diese braucht weder optische noch akustische Kulissen. Ein altes Tischchen und ein moderner
Bürostuhl genügen. Da sitzt der Schauspieler, erzählt, illustriert mit ein paar Gesten, wechselt blitzschnell die Rollen.
Tagesanzeiger, 31.10.03
FOTOS Peter Worm